Hast Du das Zeug für Network Marketing? – Ein Guide für Frauen auf dem Weg zur beruflichen Freiheit

Die meisten Bücher über Network Marketing behandeln die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten einer Networkerin oder eines Networkers kaum bis gar nicht. Da es keine anerkannte Berufsbezeichnung mit klaren Aufgabenfeldern gibt, sind wir weitgehend auf die Erfahrungen langjähriger Networker angewiesen.

In Deutschland gibt es zwei Adressen, die ich für empfehlenswert halte. Zum einen ist das der Berufsverband Network Marketing, der bereits vor einigen Jahren das Buch "Die Basisausbildung Fachberater und Fachberaterin im Network Marketing" herausgebracht hat. Ich denke, dieses Buch verschafft einen guten Einblick. Zum anderen gibt es an der Uni Worms einen Lehrstuhl für Network Marketing, der seit vielen Jahren von Professor Dr. Michael Zacharias geleitet wird. Er hat einige Bücher verfasst und ich habe kürzlich auf seiner Webseite gesehen, dass er demnächst Kurse anbieten wird. Darauf bin ich schon sehr gespannt. Die Bücher habe ich dir unten verlinkt.

Ich habe die Fähigkeiten, die es im Network Marketing braucht, mal in drei Kategorien zusammengefasst und zwar einmal persönliche Eigenschaften, soziale Fähigkeiten und Geschäftskompetenz.

Persönliche Fähigkeiten im Network Marketing

Als erstes möchte ich da über die Selbstmotivation und Disziplin sprechen. Wie steht es denn damit? Du hast ja jetzt nun keinen Chef mehr oder irgendjemand, der etwas von dir erwartet oder der dir etwa einen nötigen Tritt in den sogenannten verabreicht. Also wie kannst du dich weiterhin motivieren, dran zu bleiben? Dafür ist es sehr von Vorteil, wenn du ein klar definiertes Ziel hast. Oftmals werden Ziele voreilig gefasst und falsch definiert, was in der Umsetzung zu Sackgassen führt und nicht zum gewünschten Erfolg. Wie kann man also am besten so ein Ziel setzen?

SMART-Ziele setzen

Vielleicht ist dir bereits das SMART-System bekannt. Dieses Prinzip hilft dabei, effektive Ziele zu setzen. SMART steht für:

• Spezifisch: Dein Ziel sollte klar und präzise formuliert sein. Es geht darum, genau auszudrücken, was du erreichen möchtest, anstatt es vage zu halten.
• Messbar: Ein Ziel sollte eine bestimmte Größenordnung haben, wie etwa eine konkrete Geldsumme oder einen bestimmten Rang. Dadurch kannst du deinen Fortschritt überprüfen und feststellen, wann du dein Ziel erreicht hast.
• Erreichbar: Überlege, wie realistisch dein Ziel ist. Wenn du zum Beispiel sagst, dass du in einem Jahr eine Million Euro verdienen möchtest, ist das möglicherweise unrealistisch und kann entmutigend wirken. Ein erreichbares Ziel motiviert hingegen.
• Realistisch: Das Ziel sollte auf deine Fähigkeiten und Ressourcen abgestimmt sein. Es muss herausfordernd, aber dennoch realisierbar sein.

• Terminiert: Lege einen klaren Zeitpunkt fest, bis wann du dein Ziel erreicht haben möchtest, zum Beispiel in zwölf Monaten oder in fünf Monaten. Ein festes Datum hilft dabei, den Fokus zu behalten und zielgerichtet vorzugehen.

Dieses System ist zwar weit verbreitet und bietet eine gute Grundlage für die Zielsetzung, dennoch finde ich, dass ein entscheidender Punkt oft vergessen wird: die emotionale Beteiligung. Hier kommt das „Warum“ ins Spiel.

Warum willst du dieses Ziel erreichen? Dieses „Warum“ verbindet dich mit deiner Vision und gibt dir die nötige Motivation, auch in schwierigen Zeiten dranzubleiben.

Ein tolles Buch dazu ist "Start with Why" von Simon Sinek, das auch auf Deutsch erhältlich ist.

Das Warum bringt dich in Verbindung mit deiner Vision, mit dem, was dich wirklich morgens aufstehen lässt. Das bringt mich zum nächsten Punkt.

Visionsarbeit

Ein guter Anfang ist es, ein Vision Board zu erstellen. Dafür suchst du dir passende Bilder und Wörter aus Magazinen oder Fotografien, die deine Vision für die nächsten drei bis fünf Jahre verkörpern – und zwar ohne dich von der Frage einschränken zu lassen, wie das Ganze möglich sein könnte. Lass deine Fantasie in die Zukunft schweben und klebe diese Elemente auf ein A3-Blatt. Dann gehst du gedanklich in diese Bilder und fühlst, als wärst du schon dort.

Das ist ein wichtiger Schritt, denn dein Unterbewusstsein kann zwischen Imagination und Realität nicht unterscheiden. Deswegen ist es gut, wenn du dich in dieses Gefühlsleben begibst, als wäre deine Vision bereits Wirklichkeit. Ergänzend dazu schreibst du detailliert auf, was du an deinem Ziel siehst, fühlst, hörst und mit wem du dort bist – alles, was du wahrnehmen kannst. Um diese Erfahrung noch intensiver zu gestalten, kannst du dir auch passende Musik auswählen und dich so oft wie möglich mit all diesen Elementen verbinden.

Ich persönlich nehme mir gerne zweimal am Tag Zeit für diese Übung, weil ich möchte, dass mein Unterbewusstsein wirklich begreift, dass dies der Ort ist, an dem ich sein möchte.

Diese Methode erzeugt nicht nur gute Gefühle, sondern hilft auch dabei, dein Unterbewusstsein auf das Ziel auszurichten. Viel Freude bei diesem Prozess!managen.

Zeitmanagement

Die meisten starten ein Network Marketing Business nebenher und daher ist es umso wichtiger in der Lage zu sein, deine Zeit optimal zu managen. Ich persönlich arbeite meist mit einer ganz einfachen, simplen Methode – der Eisenhower-Methode.

Hierbei kategorisiere ich meine Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit:

• Wichtig und dringend: Aufgaben, die sofort erledigt werden müssen.
• Wichtig, aber nicht dringend: Aufgaben, die Zeit haben und als Nächstes angegangen werden können.
• Dringend, aber nicht wichtig: Aufgaben, die zwar erledigt werden müssen, aber keine hohe Priorität haben – das sind die Zeitfresser, die ich versuche zu reduzieren oder zu delegieren.
• Weder wichtig noch dringend: Social Media Scrolling - um diesen Zeitfresser zu eleminieren stelle ich mir oft einen Wecker auf 15 Minuten. Ich bin auf diese Methode gekommen, nachdem ich mich ein paar Mal ertappt habe und auf einmal gemerkt habe, wow, es ist schon wieder eine Stunde rum und ich sitze immer noch und scrolle weiter und gucke mir die süßen Kätzchen-Videos an.

Also, wenn wir im Business weiterkommen möchten, gerade wenn wir eben nicht unendlich viel Zeit haben, ist es ganz wichtig, sich einen guten Zeitplan zu machen.

Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit

Auf den Punkt gebracht heißt es, bist du bereit in eine fortlaufende Fortbildungskultur einzutreten? Das ist nämlich genau das, was dich hier im Network Marketing erwartet. Du wirst ohne die Bereitschaft, Neues zu lernen, nicht sehr weit kommen. Besser wäre sogar ein Lernhunger, gepaart mit dem Willen, das Gelernte auch umzusetzen. Wenn du also das Lernen mit Freude und nicht mit Bürde verknüpfst, wird dich dieses Business sehr befriedigen. Die Feedbackkultur in unserer – ich würde mal sagen – konkurrenzfreien Branche hilft dir, wenn du aktiv Feedback suchst und es konstruktiv für dich und dein Business nutzt. Du siehst, hier ist viel Eigenmotivation gefordert.

Ausdauer und die Resilienz

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wie gehst du mit Ablehnung um? Ja, mit dem sind wir Netzwerker of konfrontiert. Die Ablehnung, die wir von unserem sozialen Umfeld oft erfahren, tritt in dem Moment auf, in dem sie wissen, dass du Network Marketing machst. Die meisten haben sich ja nie damit beschäftigt, was Network Marketing wirklich ist, und geben nur unreflektiert etwas Negatives wieder, das sie irgendwo einmal gehört haben, ohne tatsächlich Ahnung davon zu haben.

Ich kenne sogar einige, die ihren Freunden und Familien nichts von ihrem Network-Marketing-Business erzählten, bis es groß genug war und sie sich nicht mehr verteidigen mussten. Tja, unsere Branche verdient mehr soziale Anerkennung, wozu ich mit diesem Blog natürlich auch beitragen möchte. Ich habe definitiv eine Weile gebraucht, bis ich mit Stolz verkünden konnte, dass ich eine professionelle Netzwerkerin bin. Am Anfang pumpst du, ohne dass auch nur ein Tropfen Wasser kommt. Und wenn es dann endlich da ist, musst du weiterpumpen, denn wenn du aufhörst, fällt es sofort wieder im Rohr zurück, und es fällt schwer, wieder anzufangen. Die Motivation, dranzubleiben, kommt einzig durch deine Vision. Dann bleibst du dran und pumpst weiter, und später musst du nicht mehr so hart pumpen. In einem flüssigen Flow wird das Wasser dann stetig fließen. Das war für mich eine schöne Analogie.

Soziale und kommunikative Fähigkeiten im Network Marketing

Ganz klar ist ein Netzwerk, wie das Wort schon sagt, ein Netzwerk von Menschen. Das heißt, wir müssen Beziehungen aufbauen. Wir sind in Beziehungen mit Menschen, und nur durch diese Beziehungen kommst du überhaupt dazu, deine Produkte anzubieten. Das heißt, wir müssen auch weiterhin Netzwerke aufbauen.

Einige sind darin schon relativ gut, während andere vielleicht noch ein bisschen lernen müssen, wie sie das machen. Das war auch für mich eine Herausforderung. Ich bin eigentlich ein eher privater Mensch, kein isoliertes Wesen, aber ich kann gut lange Zeit allein verbringen und bin nicht unbedingt auf viele Kontakte angewiesen. In diesem Business habe ich jedoch einen ganz neuen Aspekt von mir selbst entdeckt und mit viel Freude erweitert. Einer meiner Mentoren hat mir ein wichtiges Geheimnis vermittelt: Du musst den Prozess lieben, dann kommen die Erfolge von allein. In unserem Geschäft dreht sich der Prozess wirklich um den Kontakt mit Menschen, und je mehr Freude ich daran habe, mit anderen in Kontakt zu treten, desto leichter fällt es mir in diesem Business.

Soziale Medien richtig nutzen

Viele posten einfach etwas und hoffen, dass irgendwie eine Reaktion kommt. Leider funktioniert das nicht so, denn es erfordert aktive Anstrengung. Du musst bereit sein, mit anderen in Kontakt zu treten und Verbindungen aufzubauen. Die Menschen werden nicht einfach vor deiner Facebook-Tür stehen und sagen: „Dich wollte ich schon immer kennenlernen.“ Es ist ein Geben und Nehmen, und gerade am Anfang geht vielleicht viel von dir selbst aus. Besonders, wenn du keine umliegenden Kontakte hast, wie ich, die viel auf Reisen ist und daher kein festes Netzwerk von Menschen in der Nähe hat, bist du auf soziale Netzwerke angewiesen, um Kontakte zu knüpfen.

Überzeugungskraft und Storytelling

Wie steht es mit deiner Überzeugungskraft und deiner Kommunikation mit anderen? Hier spielt auch die Qualität des Storytellings eine Rolle. Du kannst reflektieren, wie es bisher mit deiner Kommunikation läuft: Hast du Einfluss auf andere, hören sie dir zu, oder fühlst du dich eher ignoriert? Hier gibt es auf jeden Fall Potenzial, durch Storytelling viel dazuzulernen.

Im Network Marketing lernen wir, unsere eigene Geschichte so zu präsentieren, dass sie große Motivation und Inspiration ausstrahlt, sodass andere sagen: „Wow, das ist wirklich toll, das möchte ich auch“ oder „Da möchte ich dabei sein“. Ein sehr wichtiger Punkt, besonders wenn du noch nicht so geübt im Sprechen vor Menschen bist. Es gehört alles dazu, sich zu fragen: Bin ich bereit, in diesem Bereich noch mehr zu lernen?

Wenn du ein kleines Business aufbauen möchtest – manche wollen ja auch nur ein paar hundert Euro verdienen – ist es vielleicht noch nicht so wichtig. Aber wenn du dir etwas Großes vorgenommen hast, ist es auf jeden Fall von großem Vorteil, wenn du eine gute Präsenz hast und in der Lage bist, das auch rüberzubringen und andere mit viel Enthusiasmus zu begeistern. Dazu gehören natürlich auch nonverbale Kommunikationsfähigkeiten. Wie ist deine Körpersprache? Ist sie einladend oder eher abwehrend? Wie ist deine Mimik und Haltung? Mit heruntergezogenen Schultern und einer ganz leisen Stimme hast du es wirklich schwer. Daher solltest du überlegen, ob das etwas ist, was du bereits beherrschst, oder ob es etwas ist, das du noch lernen kannst.

Teamführung

Je länger du in diesem Business bist, desto mehr Menschen betreust du und desto mehr Menschen sind in deinem Team. Daher ist es wichtig zu reflektieren, ob du gerne eine Mentorin bist, anderen hilfst, sie coachst, unterstützt und ihnen hilfst, sich in deinem Team zu entwickeln. Bist du eine gute Zuhörerin? All das sind Aspekte, die du überprüfen und schauen solltest, ob sie auf dich zutreffen. Auch ist es wichtig zu wissen, wie inspirierend du bist: Folgen dir andere? Hören sie dir zu?

Geschäftskompetenz im Network Marketing

Diese spielt eine immer größere Rolle, je weiter du in deinem Geschäft aufsteigst, je mehr Menschen du betreust und je höher deine Ziele sind. Du differenzierst dich mit deinem eigenen Angebot immer mehr, und dazu gehört für mich auch, wirklich zu schauen: Wer bist du?

Dein Unique Selling Point (USP)

Im Network Marketing gibt es viele tausende Mitglieder in deiner Firma, die alle dasselbe anbieten wie du. Daher ist es wichtig, dass du dich durch deine Persönlichkeit und deine Fähigkeiten abhebst. Dein „Unique Selling Point“ (USP) ist eine Mischung aus deiner Persönlichkeit, den Fähigkeiten, die du im Laufe deines Lebens entwickelt hast, und den beruflichen Erfahrungen, die du gemacht hast. Das ist nichts, was du von Anfang an haben musst, aber es entwickelt sich mit der Zeit, und deine Upline wird dir sicherlich helfen, dies in die richtige Bahn zu lenken.

Dazu kommt auch eine gewisse Online-Präsenz. Vielleicht hast du später eine eigene Webseite und baust dir ein Erkennungsmerkmal auf, das deine Werte klar vermittelt und kommuniziert, damit die Menschen gleich wissen, mit wem sie es zu tun haben. Es ist wichtig, dass dies kohärent und authentisch wirkt.

Das war ein kleiner Überblick über die Fähigkeiten, die im Network Marketing wichtig sind. Ich hoffe, du konntest heute mitnehmen, welche Eigenschaften aus den Bereichen Persönlichkeit, Kommunikation und Geschäftskompetenz relevant sind. Eine gesunde Selbsteinschätzung ist natürlich wichtig, damit du die Aspekte, die bisher weniger entwickelt sind, bewusst angehen kannst. Während du dein Geschäft aufbaust, entwickelst du gleichzeitig deine Persönlichkeit – ein weiterer Vorteil des Network Marketing, den wir, die schon länger dabei sind, sehr zu schätzen gelernt haben. Besonders zu den persönlichen Stärken habe ich ein 30-Fragen-Quiz erarbeitet, das du dir kostenlos von meiner Webseite herunterladen kannst. Dieses Quiz ist hier 30-Fragen-Quiz verfügbar.

Hier gibts die erwähnten Bücher:
Standartwerk vom Bundesverband Network Marketing: https://bvnm.de/weiterbildung-network-marketing/

Frag immer erst: warum - Simon Sinek: https://www.buecher.de/artikel/buch/frag-immer-erst-warum/40095711/

Prof. Dr. Michael Zacharias, Uni Worms, Fachbereich Network Marketing:
https://www.zacharias-akademie.com

Kostenloses 30-Fragen-Quiz:
https://www.ichmachjetztmeinding.com/30-fragen-quiz-20240120/